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Auf dem Weg zur Sonnenkultur

Izvor 201

Erschienen am 01.03.2005
Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783895150241
Sprache: Deutsch
Umfang: 156 S., 1 Illustr.
Format (T/L/B): 1 x 18 x 11.4 cm
Lesealter: 14-99 J.
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

'Wenn ihr auf eure Umwelt einen günstigen Einfluss ausüben wollt, dann verbindet euch jeden Tag mit der Sonne und fangt einige Teilchen von ihr auf, die ihr dann an die anderen weitergeben könnt. Nur die Sonne kann euch die beste Gesinnung den Menschen gegenüber verleihen. Solange man kein warmherziges, lichtvolles Vorbild hat, überlässt man sich seinen niederen Trieben. Seht einmal, wie es in der Welt zugeht: Man sieht nur Leute, die die anderen ausnutzen, unterdrücken, beiseite drängen wollen. All das ist gar nicht ruhmvoll. Die Sonne gibt euch hingegen das Bild eines strahlenden, weitherzigen Wesens, und ihr werdet von ihr beeinflusst. Selbst wenn wir annehmen, sie sei kein nach unseren Maßstäben verstandesfähiges, vernünftiges Wesen, so kann ihr Licht und ihre Wärme uns jedoch nur großzügigere Gedanken und brüderlichere Einstellungen vermitteln.' Omraam Mikhaël Aïvanhov

Autorenportrait

Omraam Mikhaël Aïvanhov war ein großer Philosoph, geistiger Meister und Eingeweihter. Als warmherziger, einfühlsamer und humorvoller Lehrer war er ein lebendiges Vorbild, das durch sein selbstloses, zugängliches und brüderliches Verhalten überzeugte. Er strebte an, alle Menschen bei ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten - so wie ein Bergführer seine Kameraden sicher bis auf den höchsten Gipfel führt. Das Gedankengut, das Omraam Mikhaël Aïvanhov verbreitet hat, bietet zahlreiche Methoden und einen klaren, begehbaren Weg zu größerer Vollkommenheit und mehr Lebensglück. In wohltuend einfacher Sprache erklärt er alle wichtigen Zusammenhänge des Lebens und ist gerade bei den Fragen unserer heutigen Zeit wegweisend. Ob es um die Bewältigung des Alltags geht, um die Gesundheit, die Ethik, die Liebe, die Sexualität oder um tiefgründige, philosophische Themen - stets sind seine Antworten überraschend klar und hilfreich.

Leseprobe

1 Die Sonne, Begründerin der Kultur Wenn die Sonne aufgeht, verbreitet sie ihr Licht, ihre Wärme und ihr Leben. Gerade dieses Licht, diese Wärme, dieses Leben drängt die Menschen zum Aufstehen, um ihre Arbeit zu beginnen. Manche gehen ins Büro, in die Fabrik oder aufs Feld, andere öffnen ihre Läden. Die Kinder gehen in die Schule. Die Straßen füllen sich mit Lärm, Fußgängern und Autos. Abends, wenn die Sonne untergeht, werden die Läden wieder geschlossen, die Leute verlassen ihren Arbeitsplatz, jeder geht nach Hause. und dann zu Bett! Die Sonne bestimmt den Lebensrhythmus der Menschen und ist die Begründerin von Ackerbau und Zivilisation. Auf die Frage, wer den Menschen als Erster das Schreiben, die Kultivierung des Bodens, den Umgang mit Feuer oder gewissen Werkzeugen gelehrt hat, nennt man den einen oder anderen, aber in Wirklichkeit ist die Sonne der Ursprung aller Entdeckungen. Ihr meint, das sei unmöglich, die Sonne besäße keinen Verstand, kein Gehirn zum Denken, keinen Mund zum Sprechen? Also eurer Ansicht nach sind nur die unwissenden Menschen intelligent, und diejenige, die das Leben auf Erden überhaupt möglich macht, hat keinen Verstand! Gerade die Sonne war es, die den Menschen als erste die Wissenschaft brachte. Wie? Das ist ganz leicht zu verstehen. In ihrem Licht können wir die Gegenstände, die Formen, die Reliefs, die Farben, die Entfernungen erkennen. Dank des Lichts können wir uns zurechtfinden, Dinge beobachten, vergleichen, berechnen. Ohne das Licht gäbe es keine einzige Wissenschaft, denn was könnte man schon in der Finsternis erkennen? Nichts. Wenn ich jetzt frage, wer die Religionen eingeführt hat, werden manche, die sich für große Philosophen halten, antworten, es sei die Furcht, die Angst der Menschen vor den Naturkräften gewesen. Nein, diese Ansicht ist sehr begrenzt. Es war die Sonne. Sie hat mit ihrer Wärme im Menschen das Verlangen nach Entzücken, Liebe und Anbetung erweckt. In der Kälte kann keine Liebe entstehen, aber sowie jemand ein wenig erwärmt wird, entfaltet er sich, fühlt sich wohl und fängt an zu lieben. Seht ihr, die Religion ist auf Grund der Wärme entstanden. Anfangs mag es vielleicht nur die Zuneigung zu einem Mann, einer Frau oder sogar zu einem Tier: einem Hund, einer Katze oder einem Kanarienvogel sein. ganz gleich, es ist ein Anfang. Eines Tages wird diese Liebe wachsen und bis zum Herrn des Universums, zum Schöpfer, aufsteigen. Schließlich war es auch die Sonne, die die Menschen in die Kunst eingeweiht hat, weil sie das Leben bringt. Sobald ein Wesen lebendig ist, will es sich bewegen, will handeln, sich äußern und schon entstehen Tanz, Gesang, Malerei, Bildhauerei. Die Kunst beginnt mit dem Leben. Schaut euch die Kinder an: Sie laufen herum, kreischen und kritzeln. Ihr Geschrei ist der Anfang der Musik, ihre Kritzelei ist der Anfang der Malerei, ihre kleinen Sandkuchen sind der Ursprung der Bildhauerei, ihre kleinen Höhlen sind die ersten Versuche der Architektur und aus ihrem Gelaufe wird später der Tanz. Ja, die Kunst beginnt mit dem Leben, und das Leben kommt von der Sonne. Wie könnte ein Künstler etwas schaffen, wenn die Welt in Dunkelheit gehüllt wäre? Woran könnte er Modell nehmen? Wer würde ihm die Bewegungen, Formen und Farben eingeben? Ich sage den Malern: 'Ihr schafft Gemälde, aber wer hat euch die Farben gegeben? Habt ihr sie selbst hergestellt? Nein. Durch die Mineral- oder Pflanzenextrakte hat die Sonne euch die Farben geschenkt. Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht?' Die Maler danken der Sonne nie für die Farbenpracht, und man findet auch nur sehr selten eine Sonnenabbildung in ihren Werken. Die Sonne bringt Licht, Wärme und Leben, deshalb ist sie die Begründerin der Wissenschaft, Religion und Kunst.1 Trotzdem wird sie aber von den Menschen als letzte geliebt und respektiert. Nun denn, ich bin der Anwalt der Sonne und verlange ihre alten Rechte! Ich bin empört über das Verhalten, das man ihr gegenüber zeigt: Den Betrügern errichtet man Denkmäler, a