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Traumjäger und Goldpfote

Roman

Erschienen am 07.03.2012
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783608938319
Sprache: Deutsch
Umfang: 432 S.
Format (T/L/B): 3.9 x 22 x 14.7 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Die Stunde der Dämmerung hatte begonnen, und der Dachfirst, auf dem Traumjäger lag, war in Schatten gebettet. Schlimmes geht vor unter den Nachfahren von Harar Goldauge und Fela Himmeltanz. Wohin bloß sind Fritti Traumjägers Freunde und Gefährten verschwunden? Und vor allem: Wo steckt Goldpfote, seine geliebte Gespielin? Zusammen mit Raschkralle und Dachschatten macht sich der Kater auf die Suche. Er kommt an den Königshof des ältesten Katzengeschlechts der Geschichte, und sein Weg führt ihn hinab bis in die dunkelste Katzenhölle. Und schließlich findet er, was kein Mensch und keine Katze je zuvor auch nur geträumt hatten.

Autorenportrait

Tad Williams, geboren 1957 in Kalifornien, ist Bestseller-Autor und für seine epischen Fantasy- und Science-Fiction-Reihen, darunter Otherland, Shadowmarch, und Der letzte König von Osten Ard, bekannt. Seine Bücher, die Genres erschaffen und bisherige Genre-Grenzen gesprengt haben, wurden weltweit mehrere zehn Millionen Male verkauft.

Leseprobe

Vorbemerkung des Autors Mit wenigen Ausnahmen entstammen alle unbekannten Wörter, die in diesem Buch vorkommen, dem Höheren Gesang des Volkes. Wie andere Warmblüter besitzt das Volk zwei Sprachen. Die Gebrauchssprache, die es mit den meisten anderen Säugetieren teilt, ist der Gemeinsame Gesang, der größtenteils aus Gesten, Witterungen und Körperhaltungen besteht; dazu kommen ein paar leicht deutbare Geräusche und Schreie, welche die ganze Skala der Ausdrucksmöglichkeiten umfassen. Der Gemeinsame Gesang ist - wie in diesem Buch - in der Übersetzung nur unvollkommen wiederzugeben. Bei bestimmten Anlässen oder bei spezifischen beschreibenden Passagen, wo der Gemeinsame Gesang nicht ausreicht, wird der Höhere Gesang benutzt. Fast der gesamte rituelle Bereich und natürlich das Geschichtenerzählen fallen in diese Kategorie. Der Höhere Gesang ist eine überwiegend verbale Sprache, obgleich die Bedeutung eines Wortes auch durch die Körperhaltung und die Akzentuierung deutlich gemacht werden kann. Der Leser braucht also nicht fortwährend Wörter nachzuschlagen, denn die gebräuchlichen Wörter des Höheren Gesangs sind im Text übersetzt worden. Am Schluss des Buches findet sich überdies ein kleines Lexikon der Katzensprache für jene, die allzu kleinmütig sind, sowie ein Namensverzeichnis. Warum ich meine Katze schätze Weil sie dem ersten Schein des göttlichen Glanzes im Osten Auf ihre Weise huldigt. Weil sie das tut, indem sie ihren Leib siebenmal mit anmutiger Schnelle herumwirbelt Weil sie, nachdem sie gehuldigt und den Segen empfangen hat, An sich selber zu denken beginnt. Und dies vollführt sie in zehn Stufen. Erstens beschaut sie ihre Vorderpfoten, um zu sehen, Ob sie sauber sind. Zweitens wirbelt sie mit den Hinterbeinen den Staub auf, Damit es hinter ihr sauber wird. Drittens streckt sie sich gründlich mit gespreizten Vorderpfoten. Viertens schärft sie ihre Krallen an Holz. Fünftens wäscht sie sich. Sechstens wälzt sie sich frisch gewaschen herum. Siebtens flöht sie sich, damit es sie beim Spaziergang nicht juckt. Achtens reibt sie sich an einem Pfosten. Neuntens fragt sie nach ihren Anweisungen. Zehntens begibt sie sich auf die Suche nach Nahrung Wenn dann ihr Tagewerk vollbracht ist, macht sie sich An ihre eigentliche Arbeit. Denn sie hält die nächtliche Wache des Herrn gegen den Feind. Denn sie bekämpft die Mächte der Finsternis mit knisterndem Fell und funkelnden Augen. Denn sie widersteht dem Teufel, welcher der Tod ist, Indem sie sprühendes Leben verbreitet. In ihren Morgengebeten liebt sie die Sonne, und die Sonne Liebt die Katzen. Sie entstammt der Rasse der Tiger. Die CherubKatze ist dem EngelsTiger verwandt. Ich schätze meine Katze, weil nichts süßer ist als ihr Frieden, wenn sie ruht. Weil nichts lebendiger ist als ihr Leben, wenn es in Bewegung ist. Weil Gott sie mit einer unendlichen Vielfalt von Bewegungen Gesegnet hat Weil sie nach jeder Musik tanzen kann Christopher Smart TRAUMJÄGER UND GOLDPFOTE In der Stunde vor Anbeginn der Zeit kam Tiefklar Urmutter aus der Finsternis auf die kalte Erde. Sie war schwarz, und die ganze Welt schien in ihr Pelz geworden zu sein. Sie verbannte die ewige Nacht und gebar die Zwei. Harar Goldauge hatte Augen, so heiß und strahlend wie die Sonne zur Stunde der Kleineren Schatten; er war die Verkörperung des hellen Tags, des Mutes und des Tanzes. Fela Himmeltanz, seine Gefährtin, war schön wie Freiheit und Wolken, wie das Lied heimgekehrter Wanderer. Goldauge und Himmeltanz zeugten viele Kinder und zogen sie in dem Wald auf, der die Welt zu Beginn der Älteren Tage bedeckte. Kletterblitz, Wolfsgespiel, Laubsänger und Schimmerkralle, ihre Jungen, hatten kräftige Gebisse, waren scharfäugig, behende, aufrichtig und tapfer bis zu ihren Schwanzspitzen. Doch die Eigentümlichsten und Schönsten von all den ungezählten Kindern Harars und Felas waren die drei Erstgeborenen. Der Älteste hieß Viror Windweiß; sein Fell schimmerte wie Sonnenlicht auf Schnee, und er war schnell wie der Wind Das zweite Kind war Grizraz Kaltherz, grau wie die Schatten und voller Seltsamkeit Der Drittgeborene wurde Tangalur Feuertatze genannt. Er war schwarz wie Tiefklar Urmutter, doch seine Pfoten waren flammend rot. Er hielt sich abseits und sang für sich allein. Unter den erstgeborenen Brüdern gab es Nebenbuhlerschaft. Windweiß lief so schnell und war so stark, wie eine Katze es sich nur erträumen konnte - niemand übertraf ihn im Springen oder Laufen. Feuertatze war klug wie keiner; er löste alle Aufgaben und Rätsel und ersann Lieder, die das Volk viele Katzenalter hindurch sang. Kaltherz konnte mit den Leistungen seiner Brüder nicht wetteifern. Er wurde neidisch und begann den Sturz von Windweiß und die Erniedrigung des Volkes zu betreiben. So geschah es, dass Kaltherz ein mächtiges Untier gegen das Volk ins Feld schickte. Ptomalkum war sein Name, und es war die letzte Ausgeburt des Dämonen-Hundes Venris, den Tiefklar in den Tagen des Feuers vernichtet hatte. Ptomalkum, erweckt und genährt von Kaltherz Hass, tötete viele aus dem Volk, bevor er selbst von dem tapferen Windweiß erschlagen wurde. Jedoch Windweiß empfing so schwere Wunden, dass er rasch dahinsiechte und starb. Als er erkannte, dass seine Ränke zunichtegemacht waren, fürchtete sich Kaltherz, kroch in ein Loch und verschwand in der verschwiegenen Erde. Groß war das Wehklagen am Hofe von Harar ob des Todes von Windweiß, den alle geliebt hatten. Feuertatze, sein Bruder, von Gram erfüllt, floh den Hof, entsagte seinem Anspruch auf die Königswürde und wanderte in die Welt. Fela Himmeltanz, Windweiß Mutter, war von jener Zeit an stumm, und sie blieb es ihr langes Leben lang. Harar Goldauge jedoch war so von Zorn erfüllt, dass er weinte und gewaltige Eide schwor. Heulend ging er in die Wildnis und vernichtete alles, was ihm auf seiner Suche nach dem verräterischen Kaltherz in die Quere kam. Schließlich, unfähig, einen so großen Schmerz zu ertragen, flüchtete er sich in den Schoß der Urmutter im Himmel. Dort lebt er immer noch und jagt die leuchtende Maus der Sonne durch den Himmel. Oft blickt er von oben auf die Erde herab und hofft, Viror noch einmal unter den Bäumen des Welt-Waldes dahinlaufen zu sehen. Ungezählte Jahreszeiten folgten einander, und die Welt wurde älter, bevor Feuertatze seinem treulosen Bruder Kaltherz wieder begegnete. In den Tagen von Prinz Glattbart, als Königin Dämmerstreif herrschte, kam Tangalur Feuertatze den Ruhus, dem Eulenvolk, zu Hilfe. Ein rätselhaftes Untier hatte die Nester der Eulen geplündert und alle Ruhu-Jäger getötet, die sich ihm in den Weg gestellt hatten. Feuertatze machte eine Falle, indem er einen mächtigen Baum so lange mit den Krallen bearbeitete, bis er beinahe durchtrennt war, und legte sich dann auf die Lauer, den Räuber zu erwarten. Als das Untier in dieser Nacht erschien und Feuertatze den Baum fällte, entdeckte er zu seinem Erstaunen, dass es Grizraz Kaltherz war, der unter dem Baum begraben lag. Kaltherz bat Feuertatze, ihn zu befreien, und versprach, ihm die uralten Weisheiten zu enthüllen, derer er im Inneren der Erde teilhaftig geworden sei. Tangalur lachte bloß. Als die Sonne aufging, begann Kaltherz zu schreien. Er wand sich und kreischte, so dass Feuertatze, obgleich er eine Finte fürchtete, seinen leidenden Bruder von der Last des Baumes befreite. Kaltherz war so lange unter der Erde gewesen, dass die Sonne ihn blendete. Er kratzte und rieb sich seine gepeinigten Augen und heulte so erbärmlich, dass Feuertatze sich nach etwas umsah, womit er ihn vor dem glühenden Licht des Tag-Sterns schützen konnte. Sobald er sich jedoch abwandte, grub der geblendete Kaltherz sich einen Gang, schneller als es ein Dachs oder ein Maulwurf vermocht hätte. Als der aufgeschreckte Feuertatze sich über das Loch beugte, war Kaltherz aufs Neue im Inneren der Welt verschwunden. Man erzählt sich, dass er noch immer dort wohnt, vor den Augen des Volks verborgen; dass er unter der Erde Übel... Leseprobe

Schlagzeile

Der schönste Katzenroman aller Zeiten!

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