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Übergriffe

Zustände und Zuständigkeiten der Gegenwartskunst, FUNDUS 217

Erschienen am 16.05.2014
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783865726889
Sprache: Deutsch
Umfang: 350 S., zahlr. Abb.
Format (T/L/B): 2.5 x 16.6 x 10.7 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Wer ist befugt und befähigt? Und warum? Die Kunst der Gegenwart ist ein Unternehmen der permanenten Neuordnung von Zuständigkeiten. Unter Berücksichtigung seiner eigenen Rollen im System 'Gegenwartskunst' geht der Kunsthistoriker, Kulturwissenschaftler und Künstler Tom Holert solchen Verschiebungen nach. Zugleich dokumentiert die Anthologie die Verwicklungen, Abhängigkeiten und Fasziniertheiten des Autors. Überzeugt, dass Reflexivität und Materialität in der Kunst seit den 1950er Jahren ebenso grundlegend verschränkt sind wie Ästhetik und Politik, untersucht Tom Holert in seinen Beiträgen, wie Kunst ihre Reichweite verändert, Formen des Wissens und Handelns beansprucht und transformiert, die lange außerhalb ihres Einzugsgebiets verortet wurden. Das 'deskilling' der nachmodernen Kunst, der Verlust eines verbindlichen Kanons der Medien, Fragestellungen und Verfahren, hat zu einer Expansion der Themen und Methoden geführt. Entsprechend verlagerte sich die kunstkritische Diskussion von einer Erörterung der Begriffe der Kunst hin zu einer Aufzeichnung ihrer Übergriffe. Der Band enthält ausgewählte, in internationalen Zeitschriften, Katalogen und Sammelbänden veröffentlichte Texte, zum Teil erstmals übersetzt, sowie Originalbeiträge aus fünfzehn Jahren kunstkritischer und kunsthistorischer Produktion. Die Texte setzen sich mit je spezifischen künstlerischen Werken und Praktiken auseinander, oft sind sie in enger Zusammenarbeit mit den Künstlerinnen und Künstlern entstanden. Dabei liegt der Akzent auf monografischen Studien zu Sanja Ivekovic, Jeff Wall, Sarah Pierce, Stephen Prina, Josephine Pryde, Omer Fast, Candice Breitz, Mark Lewis, Danica Dakic, Bernadette Corporation, Jereon de Rijke und Willem de Rooij.

Autorenportrait

Tom Holert, geboren 1962, ist Kunsthistoriker, Kulturwissenschaftler und Künstler in Berlin. In den 1990er Jahren war er Redakteur bei Texte zur Kunst und Mitherausgeber der Spex. Mit Mark Terkessidis gründete er 2000 das Institut for Studies in Visual Culture e. V. Holert war von 1997-1999 Professor an der Merz-Akademie, Stuttgart, und von 2006-2011 Professor an der Akademie der bildenden Künste Wien, wo er seither Honorarprofessor ist. Er ist Gründungsmitglied der Akademie der Künste der Welt sowie Autor zahlreicher Bücher. Buchveröffentlichungen (Auswahl): Mainstream der Minderheiten. Pop in der Kontrollgesellschaft (Hg., m. Mark Terkessidis, 1996); Künstlerwissen (1998); Imagineering. Visuelle Kultur und Politik der Sichtbarkeit (Hg., 2000); Entsichert. Krieg und Massenkultur im 21. Jahrhundert (m. Mark Terkessidis, 2002); Fliehkraft. Gesellschaft in Bewegung. Von Migranten und Touristen (m. Mark Terkessidis, 2006); Marc Camille Chaimowicz: Celebration? Realife (2007); Regieren im Bildraum (2008); Das Erziehungsbild. Zur visuellen Kultur des Pädagogischen (Hg., m. Marion von Osten, 2010); Deadwood (2013); Troubling Research. Performing Knowledge in the Arts (Mithg., 2014). Als Künstler nahm Holert u. a. an den Ausstellungen Mimétisme (Antwerpen 2007), Manifesta 7 (Trento 2008), Modernologies (Barcelona, 2009, und Warschau, 2010), 8. Gwangju Biennale (2010) und Animismus (Berlin, New York, 2012; Shenzhen, Seoul, 2013-14) teil.