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Trauma und kollektives Gedächtnis

eBook

Erschienen am 01.10.2008, 1. Auflage 2008
23,99 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783837966855
Sprache: Deutsch
Umfang: 317 S.
E-Book
Format: PDF
DRM: Nicht vorhanden

Beschreibung

Können auch Kollektive ein Trauma erleiden? Um eine Antwort zu finden, wird einerseits der Traumabegriff genauer untersucht, andererseits geht es um die wichtige Frage, was wir eigentlich über kollektiv wirksame psychische Prozesse wissen: Massenpsychologie, kollektive Identität und kollektives Gedächtnis sind dafür Schlüsselkonzepte - nicht nur für die Sozialpsychologie -, die hier verständlich dargestellt und dann auf das Trauma bezogen werden. An Beispielen wie dem 11. September, dem Amselfeld-Mythos, dem Trauma der Sklaverei und dem Holocaust wird herausgearbeitet, wie unterschiedlich die Phänomene sind, die sich hinter dem Begriff des »kollektiven Traumas« verbergen.

Inhalt

InhaltVorwortGeleitwort EinleitungI Vom individuellen zum »kollektiven Trauma«1 Trauma - Definitionen, Formen und Phänomene 1.1 Definitionsprobleme - von Anfang an 1.2 Individuelle Trauma-Phänomene1.3 Indirekte Traumatisierungen1.3.1 Formen indirekter Traumatisierung im Überblick1.3.2 Transgenerationelle Weitergabe des Holocaust-Traumas1.3.3 Auswirkungen von NS und Holocaust auf der Täterseite1.3.4 Weitergabe ist nicht gleich »Trauma«: Parallelisierungen und Differenzierungen1.4 Interdependenzen zwischen individuellem Trauma und Gesellschaft1.4.1 Der Traumatisierte erinnert alle an das Trauma1.4.2 Der öffentliche Umgang mit der Schuld1.4.3 Rehabilitation der Überlebenden - Gedenken an die Toten2 Kritischer interdisziplinärer Traumadiskurs2.1 Trauma als moralisches, soziales, juristisches und politisches Problem2.2 Die Problematisierung der Einordnung: Trauma als Pathologisierung und Nivellierung2.3 Chancen der Einordnung: Trauma als Anerkennung2.4 Trauma als Rahmenmodell: Ein Kompromissvorschlag3 Zwischenbilanz I: Kollektives Trauma als kollektiv gewordenes Trauma3.1 Trauma-Merkmale und Kollektive3.1.1 Kollektive Wunden? Zur Übertragbarkeit grundlegender Definitionsmerkmale3.1.2 Trauma-Phänomene und trauma-analoge Prozesse auf Kollektiv-Ebene3.1.3 Indirekte Traumatisierung, Identifikation und symbolische Präsenz des Traumas3.1.4 Kollektivtrauma als Fortsetzung der Medikalisierung: Gesellschaften als Patienten3.2 Fallbeispiel: Wie der »11. September« kollektiv wurde3.2.1 New York: »Disaster Mental Health«3.2.2 Verwundung der unverwundbaren USA3.2.3 Angriff und Trauma der westlichen Welt?3.2.4 Ausdehnung und Wirkungsweisen des 9/11-Traumas4 Zusammenfassung von Kapitel III Kollektive Prozesse aus psychoanalytischer Sicht1 Lesarten von »Massenpsychologie«: Freud und Mitscherlich1.1 Massenpsychologie und Freud1.1.1 Freud als Sozialpsychologe1.1.2 Massenpsychologie vor Freud1.1.3 Massenpsychologie mit Freud1.2 Massenpsychologie und die »Unfähigkeit zu trauern« in Deutschland (Alexander und Magarethe Mitscherlich)1.2.1 Beunruhigende Beobachtungen als Ausgangspunkt1.2.2 Massenpsychologische Annahmen über die NS-Zeit1.2.3 Die Unfähigkeit: Abwehr von Erinnerung, Trauer und Schuld 2 Kollektive Prozesse als »psychosoziale Arrangements« (Mentzos)2.1 Krieg erfüllt psychosoziale Funktionen2.2 Identifikation und Führer aus selbstpsychologischer Sicht2.3 Schuld, Scham und die Umkehrung des Gewissens3 Großgruppenidentität, gewählte Traumata und gewählte Ruhmesblätter (Volkan)4 Kollektive Prozesse und Ethnopsychoanalyse4.1 Ethnopsychoanalyse als Massenpsychologie4.2 Die gesellschaftliche Produktion von Unbewußtheit (Erdheim)5 Zwischenbilanz II: Kollektive Traumata als Auslöser und Bezugspunkt kollektiver Prozesse5.1 Zur Anschlussfähigkeit der dargestellten Konzepte5.1.1 Psychoanalytische Erklärungen für den Zusammenhalt von Kollektiven5.1.2 Die »Mobilisierbarkeit« von Kollektiven: Massenpsychologie im engeren Sinne5.2 Fallbeispiele: Kollektive Traumata aus massenpsychologischer Sicht5.2.1 Massenpsychologisch missbrauchbare Trauma-Narration:Der Amselfeld-Mythos5.2.2 Die »Unfähigkeit zu trauern« als Abwehr von Melancholie: traumatische Kränkung?6 Zusammenfassung von Kapitel IIIII Trauma und kollektive Identität1 Zum sozialwissenschaftlichen Identitätsdiskurs1.1 Identität als allzu beliebter Schlüsselbegriff1.2 Die Kritik starrer Identitätskonzepte: Dezentrierungen1.3 Modifikationen des Identitätsbegriffs 2 Zum Diskurs über Kollektive Identität2.1 »Kollektive Identität« als situationsspezifische Aktivierung 2.2 Erkenntnispolitische und theoretische Schwierigkeiten2.3 Zum Phänomen der Identitätspolitiken allgemein2.4 Nationalistische Identitätspolitik und die Erfindung von Identität2.5 Subversive Identitätspolitik und die Neubewertung von »unterdrückter« Geschichte3 Zwischenbilanz III: Kollektives Trauma und kollektive Identität 3.1 Kollektive Identität und »kollektives Trauma« - zur Übertragbarkeit der theoretischen Überlegungen3.1.1 Verwandte theoretische Probleme - verwandte Konsequenzen?3.1.2 Trauma als aktivierbares Identitätsmerkmal3.1.3 Echte und anonyme Kollektive3.1.4 Trauma, Anerkennung und Identitätspolitiken3.2 Kulturelles Trauma und kollektive Identität3.2.1 Kulturelles Trauma - aus der kultursoziologischen Perspektive Jeffrey Alexanders3.2.2 Fallbeispiel: Wessen »kulturelles Trauma« ist der Holocaust?3.3 Trauma als Merkmal kollektiver Identität (Zusammenfassende Einschätzung)3.3.1 Zwischen konkreter Erfahrung und kultureller Artikulation3.3.2 Varianten von auf die kollektive Identität beziehbaren Traumata4 Zusammenfassung von Kapitel IIIIV Trauma und Kollektives Gedächtnis1 Geschichte und Entwicklung des Diskurses zum kollektiven Gedächtnis1.1 Vordenker: Maurice Halbwachs und Walter Benjamin1.1.1 Maurice Halbwachs: Mémoire collective1.1.2 Walter Benjamin: Eingedenken1.2 Aktuellere Entwicklungen: Kulturelles, Kommunikatives und Soziales Gedächtnis1.2.1 Die Unterscheidung zwischen kulturellem und kommunikativem Gedächtnis1.2.2 Das Kulturelle Gedächtnis und seine identitätspolitische Funktion 1.2.3 Kommunikatives Gedächtnis, Soziales Gedächtnis und Soziale Erinnerungspraxis 2 Grenzen der Geschichtsschreibung nach dem Holocaust2.1 Zwei Grundprobleme der historischen Repräsentation2.1.1 Historische Repräsentation nach dem »linguistic turn«2.1.2 Repräsentation des Holocaust2.2 Massenverbrechen und Historischer Relativismus2.3 Den Ermordeten gerecht werden: Der Repräsentationsversuch von Saul Friedländer3 Kollektives Erinnern und (Sozial-)Psychologie3.1 Untersuchungsfelder: Wo findet kollektives Erinnern statt?3.2 Erinnerungsformen: Was findet statt?3.3 Narrative Psychologie und »temporale Sinnbildung«4 Zwischenbilanz IV: »Kollektive Traumata« als Merkmale kollektiver Gedächtnisse4.1 Zur Anschlussfähigkeit der dargestellten Konzepte4.1.1 Kollektivierung von Erinnerung als normal gewohnte Verarbeitung?4.1.2 Gedächtnismodi als Traumaformen: kulturelles, kommunikatives odersoziales Trauma?4.1.3 Wahrheit, Gedächtnis und Trauma4.1.4 Sprengt Trauma die Mustererzählung oder wird Trauma zur Mustererzählung?4.1.5 Trauma und die rhetorische Funktion von Erinnerungen4.1.6 Alles Soziale ist Erinnern, aber nicht alles Erinnern ist ein Trauma4.1.7 Der Anspruch der Vergangenheit an die Nachgeborenen4.2 Fallbeispiel: Kollektives Gedächtnis und Sklaverei4.2.1 Tragische und progressive Bezugnahme in den 1920er-Jahren4.2.2 Postkoloniale Trauer als posttraumatische Trauer 5 Zusammenfassung von Kapitel IVV Wessen Trauma? Bilanz und Ausblick1 »Leiden vergleichen«: Holocaust, Ethik und die Grenzen wissenschaftlicher Begriffsbildung2 Wenn Trauma kollektiv wird: Formen und Wirkungsweisen kollektiver Traumata2.1 Das Trauma des Einzelnen und das Trauma des Kollektivs: zwischen erlebtem und gewähltem Trauma2.2 Die Aneignung von Trauma: Trauma, Kollektive Identifikation und Zugehörigkeit2.3 Die Instrumentalisierbarkeit von Trauma: Trauma als kollektiv akzeptierte Narration3 Weiter führende Fragen zur (Sozial-)Psychologie »schwieriger Vergangenheiten« 3.1 Opfer als Täter von morgen? - Variationen kollektiver Kränkungen 3.2 Trauer und Gedenken statt Trauma und TherapieSchluss: Für ein reflexives Erinnern Literaturverzeichnis

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