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Armenien, Armenien

Prosa, Notizbuch, Gedichte 1930-1933, Ossip Mandelstam, Das Gesamtwerk 6

Erschienen am 15.01.2005
Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783596149988
Sprache: Deutsch
Umfang: 232 S.
Format (T/L/B): 1.6 x 19 x 12 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Auf Ossip Mandelstams Reise nach Armenien entstanden ein Gedichtzyklus, ein Notizbuch und ein Prosatext - zusammen bilden sie ein Plädoyer für Neugier und intellektuelle Leidenschaft. Die Armenienreise von April bis November 1930 war eines der glücklichsten Ereignisse in Ossip Mandelstams Dichterleben. Sie geriet ihm zu einer Reise an den Ursprung der Kultur, der sinnlichen Wahrnehmung sowie auch seiner selbst: Nach einer Periode des Schweigens fand der Dichter hier, in diesem Land reichster kultureller Vergangenheit, seine Stimme als Lyriker wieder. Der Prosatext >Die Reise nach Armenien< aber, der erstmals 1933 in einer Leningrader Literaturzeitschrift erschien und mit dem dieser Band beginnt, löste einen politischen Skandal aus und sollte zu Mandelstams letzter Publikation zu Lebzeiten werden. Zum Zeitpunkt der Gleichschaltung der sowjetischen Literatur schuf Mandelstam einen Text gegen die Schablonen der Ideologie und für das Unterwegssein im Denken, für das Reisen, für die Bewegung.

Autorenportrait

Ossip Mandelstam, am 15. Januar 1891 in Warschau in einer jüdischen Familie geboren, studierte in Petersburg, Paris und Heidelberg. Seine Gedichtbände >Der Stein< (1913) und >Tristia< (1922), autobiographische Prosa >Das Rauschen der Zeit< (1925) und >Die ägyptische Briefmarke< (1928), sowie seine Essays >Über Poesie< (1928), sind Meilensteine der russischen Dichtung des 20. Jahrhunderts. Ab 1929 politischer Verfolgung ausgesetzt, konnte sein Werk erst Jahrzehnte nach seinem Tod erscheinen. Mandelstam ist eines der prominenten Opfer von Stalins Regime der Terrorjahre. Aufgrund eines satirischen Epigramms auf Stalin im Mai 1934 verhaftet und verbannt, wurde er 1938 erneut verhaftet und zu Zwangsarbeit in Sibirien verurteilt. Er starb am 27. Dezember 1938 in einem Lager bei Wladiwostok. Seine Gedichte wurden von seiner Frau, Nadeschda Mandelstam, auswendig gelernt, versteckt und von Helfern in die USA geschmuggelt. Das Gesamtwerk, auf Deutsch 1985 bis 2000 im Ammann Verlag erschienen, ist im S. Fischer Verlag erhältlich.

Schlagzeile

Das Wunder eines dichterischen Werkes

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