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Mitternachtsspitzen

Roman

Erschienen am 09.10.2006
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442366057
Sprache: Deutsch
Umfang: 384 S.
Format (T/L/B): 2.7 x 18.4 x 11.9 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Ein fesselnder historischer Roman aus der Feder von Bestsellerautorin Susan Elizabeth Phillips! Wutentbrannt reist die junge Kit Weston nach New York. Ihr Ziel: Der neue Besitzer ihrer Plantage muss weg! Aber obwohl sie sich als Junge verkleidet und sogar bei ihrem Widersacher als Stallbursche eingestellt wird, erweist sich Baron Cain als äußerst harter Brocken.Und der durchschaut schnell, dass sein neuer Mitarbeiter in Wahrheit eine Lady mit teuflischem Temperament und viel Courage ist. Kurzerhand verfrachtet er die junge Dame in ein vornehmes Pensionat. Drei Jahre später begegnen sich Kit und Cain erneut - und die Funken fliegen wieder! Doch diesmal ist es nicht Zorn, der ihre Herzen entflammt, sondern Liebe. Das aber würden sich die beiden hitzigen Dickköpfe niemals eingestehen

Autorenportrait

Susan Elizabeth Phillips ist eine der meistgelesenen Autorinnen der Welt. Ihre Romane erobern jedes Mal auf Anhieb die Bestsellerlisten in Deutschland, England und den USA. Die Autorin hat zwei erwachsene Söhne und lebt mit ihrem Mann in der Nähe von Chicago.

Leseprobe

1 Ein reizender Stallbursche Dem alten Stra?nverk?er fiel der Junge spontan auf, denn er passte so gar nicht in Manhattans elegantes Bankenviertel. Kurz geschnittenes, leicht gewelltes schwarzes Haar stach schmutzstarrend unter dem verbeulten Hutrand hervor. Schmale Schultern steckten in einem flicken?bers?n Hemd mit ? vermutlich wegen der hei?n Julitemperaturen ? aufgekn?pftem Kragen. Ein Lederriemen hielt speckige, schlotternde Reithosen in der Taille zusammen. Der Junge trug schwarze Stiefel, die viel zu lang schienen f?r den schm?tigen Kerl, und unter dem Arm ein sperriges B?ndel. Der Stra?nh?ler lehnte sich ?ber den mit Leckereien gef?llten Karren und beobachtete die zerlumpte Gestalt, die sich wild entschlossen durch die gut gekleideten B?rsenmakler und Bankangestellten schob. Der alte Mann war ein aufmerksamer Zeitgenosse, und der Junge interessierte ihn. ?He, du da, ragazzo. Komm, ich hab ein Pastetchen f?r dich. Zart wie der Kuss eines Engels. Na, komm schon.? Der Bursche riss den Kopf hoch und warf einen sehns?chtigen Blick auf die Tabletts mit den frisch gebackenen K?stlichkeiten. Der H?ler konnte sich lebhaft vorstellen, dass er im Geiste durchrechnete, ob er sich dergleichen leisten k?nnte. ?Komm, ragazzo. Ich geb dir eins aus.? Er hielt ihm ein gro?s Apfelt?rtchen hin. ?Betrachte es als Geschenk eines alten Mannes an einen Neuank?mmling in dieser Weltmetropole.? Herausfordernd die Daumen in den Hosenbund gesteckt, schlenderte der Junge zu dem Karren. ?Wie kommen Sie darauf, dass ich neu hier bin?? Sein Akzent war so weich wie der Duft des Jasmins, der auf den Baumwollfeldern in Carolina bl?hte. Der Alte verkniff sich ein Grinsen. ?Na ja, war nur so ?ne bl?de Idee von mir.? Schulterzuckend trat der Junge irgendwelchen Unrat in die Stra?nrinne. ?Ich hab?s weder abgestritten noch zugegeben.? Er deutete mit einem schmutzigen Finger auf den Kuchen. ?Was soll?s denn kosten?? ?Hab ich nicht eben gesagt, dass es ein Geschenk von mir ist?? Nach kurzem ?erlegen nickte der Junge und streckte die Hand aus. ?Na, dann vielen Dank.? Als er das T?rtchen nahm, traten zwei Gesch?sleute in Gehr?cken und Zylindern an den Karren. Der Blick des Jungen glitt ver?tlich ?ber die teuren goldenen Taschenuhren, zusammengerollten Schirme und auf Hochglanz polierten Schuhe. ?Verdammte Yankees?, murrte er. Die M?er waren so in ihr Gespr? vertieft, dass sie es nicht mitbekamen, doch der Alte runzelte die Stirn. ?Wie es scheint, gef?t dir meine Stadt nicht besonders, hm? Bis vor drei Monaten hatten wir Krieg. Unser Pr?dent ist tot. Die Menschen sind immer noch tief betroffen.? Der Junge hockte sich auf den Karrengriff, um den Kuchen zu verspeisen. ?Hab nie viel von diesem Mr. Lincoln gehalten. Er war mir zu infantil.? ?Infantil? Madre di Dio! Was bedeutet denn das?? ?Kindisch.? ?Und woher kennt ein Junge wie du solche Begriffe?? Der Junge legte zum Schutz vor der Nachmittagssonne eine Hand ?ber die Augen und blinzelte den Alten an: ?Ich lese viel. Und diesen speziellen Begriff hab ich von Mr. Ralph Waldo Emerson, den ich sehr bewundere.? Gen?sslich knabberte er den Rand des T?rtchens ab. ?Als ich anfing, seine Essays zu lesen, wusste ich freilich nicht, dass er ein Yankee ist. War mordsw?tend, als ich es herausfand. Aber was soll?s. Da war ich bereits ein gl?hender Anh?er von ihm.? ?Dieser Mr. Emerson. Was meint er denn so?? Der Junge schleckte mit seiner rosafarbenen Zunge ein St?ck Apfel von dem schmutzstarrenden Zeigefinger. ?Er redet von Charakter und Selbstvertrauen. Ich denke, Selbstvertrauen ist das Wichtigste f?r einen Menschen, was meinen Sie?? ?Ich f?r meinen Teil finde Gottvertrauen am allerwichtigsten.? ?Ich halt nicht mehr viel von Gott oder von Jesus. Fr?her mal ja, aber ich denke, ich hab in diesen letzten Jahren zu viel Schreckliches miterlebt. Musste tatenlos zuschauen, wie die Yankees unser Vieh abschlachteten und unsere Scheunen abfackelten. Und wie sie meinen Hund Fer